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Haifischereien
Die Fischerei in all ihren Facetten stellt eines der grössten ökologischen Probleme unserer Zeit dar. Die Food and Agriculture Organization (FAO) der Vereinten Nationen schätzt, dass drei Viertel aller
Bestände an essbaren Meerestieren am oder bereits über ihrem Maximum (der Wildbestände) befischt werden. Die Triebkraft hinter diesem Raubbau ist primär der steigende Bedarf an tierischem Protein. Die
Knorpelfische sind von dieser Entwicklung mit betroffen. Als in den 30er−Jahren der Bedarf an Leberöl und des darin enthaltenen Vitamin A zunahm, setzte die Überfischung einzelner Haibestände bereits ein.
Erst als man das Vitamin künstlich herstellen konnte, nahm die Befischung wieder ab, was viele Populationen vor dem Zusammenbruch rettete. In der Folge waren die Bestände − abgesehen von Beifängen −
relativ sicher vor Überfischung. Heute werden Haie wegen ihres Fleischs, ihrer Flossen, des Knorpels, des Öls sowie wegen der Zähne und Kiefer gefangen. Entsprechend zeigten in den letzten 30 Jahren viele
Populationen Anzeichen von Überfischung. Einzelne Bestände sind lokal ganz zusammengebrochen. Dieses Phänomen wird mit " Boom and Bust
" −Fischereien in Zusammenhang gebracht; damit gemeint sind anfänglich grosse Fangmengen mit anschliessend raschem Zusammenbruch der Populationen. Erstes Beispiel: 1938 begann die Fischerei auf den Hundshai zu
expandieren (ausgelöst durch die Nachfrage nach Vitamin A) und erreichte 1940 das Maximum; bereits 1942 kollabierte die Fangmenge und erreichte 1944 einen Tiefpunkt. Zweites Beispiel: 1770 setzte die Harpunenfischerei auf
Riesenhaie an der Westküste Irlands ein und dauerte fort bis 1830, als die Art nur noch selten gefangen wurde; in der Folge erholten sich die Bestände allmählich, bis 1940 die Fischerei wieder aufgenommen wurde;
bereits Ende der 50er−Jahre waren die Bestände wieder auf einem Tiefpunkt.
Neben der Fischerei, welche die grösste Bedrohung für die Knorpelfische darstellt, sterben auch zahlreiche Individuen in
Netzen, die vor den Küsten Südafrikas und Australiens zum Schutz der Badenden aufgespannt werden. Ungefähr 2500 bis 3000 Haie verfangen sich jährlich darin und ersticken.
Kommerzielle Haifänge
machen nach Schätzungen 1% der weltweiten Fischfänge aus. Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass 1991 weltweit rund 1'350.000 t Hai gelandet wurden (inklusive Sportfischerei und unabsichtliche Fänge).
Wahrscheinlich aber landete mindestens die doppelte Menge an Haien und Rochen in den Netzen der industriellen Fischerei. Die meisten Länder führen nämlich keine Statistik zur Fischerei von Knorpelfischen. Die
Problematik wird zusätzlich durch das sogenannte
Finning verschärft. Dabei werden lebenden Haien die Flossen abgeschnitten und die Körper zurück ins Meer geworfen, wo sie elendiglich zugrunde gehen. Auch solche Tiere erscheinen in keiner Statistik. Von
allen Haiprodukten haben die Flossen den weitaus grössten kommerziellen Wert, und die Nachfrage nach Haiflossen ist in den letzten
15 Jahren dramatisch
gestiegen. Die Entwicklung einer breiten Mittelschicht in China, die auf 250 Millionen Menschen geschätzt wird, führt zu einem steilen Anstieg der Konsumenten von Haiflossen. Zudem ist in weiten Teilen Asiens eine
besorgniserregende Tendenz zur Verbilligung der Haiflossenprodukte zu erkennen. In Singapur beispielsweise werden für weniger als 10 US$ Haiflossenbuffets nach dem sogenannten
All−You−Can−Eat−Prinzip angeboten. Die Inflation des Produkts Haiflosse schreitet voran − mittlerweile gibt es in Japan bereits Katzenfutter aus Haiflossen auf dem Markt.
Diverse
westliche Länder haben die grausame Methode des
Finning in ihren Gewässern untersagt: 1994 wurde das Flossenabschneiden in Kanada verboten, 1998 in Brasilien und im Jahr 2000 in den USA. Die Umsetzung und Kontrolle der Einschränkung ist allerdings schwierig,
oft mangelhaft.
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