de /
en
Apps (iPhone, iPad & iPod):
Weißer Hai
Haie
Seevögel
Was Haie sind
Wissenschaft - Fiji Haiprojekt
Wissenschaftliche Haiartikel
Aegypten - Land am Nil
Alaska & Wildlife
Arktis
Berge
Eisbären
Fauna & Flora Fiji
Fiji Haiprojekt
Haie
Meer
Natur
Pinguine & Robben
Seevögel
Städte
Südlicher Glattwal
Unterwasserwelt
Vögel
Wildlife Südafrika
|
Antrieb und Muskulatur Die
Knorpelfische weisen für eine verhältnismässig kleine
Gruppe eine bemerkenswerte Vielfalt an Körperformen und
Fortbewegungsarten auf. Alle Haie schwimmen mit einer seitlichen,
wellenförmigen Bewegung des Axialskeletts. Allerdings gibt es
auch hier Variationen wie bei den bodenlebenden Engelhaien, die den
axialen Vortrieb durch eine Undulation der vergrösserten
Brustflossen ergänzen. Vier Arten des axialen, undulatorischen
Vortriebs wurden bei Haien beschrieben. Sie reichen von
aalartigen (anguiliform) bis zu thunartigen (thunniform) Bewegungen.
Haie schwimmen mit einer deutlichen Antriebsbewegung der
Schwanzflosse, wobei der Beginn der Bewegung wie bei den
Knochenfischen durch die Körpermuskeln via die einzelnen
Myomere ein− und weitergeleitet wird. Myomere sind in
Serie geschaltete Muskelpakete entlang dem Körper.
Körpermuskeln bestehen somit aus Myomeren, die an der
Oberfläche wie "slalomartige" Linien erscheinen.
In Wirklichkeit bezeichnen diese Linien jedoch lediglich die
bindegewebeartigen Grenzen
(Myosepten) der einzelnen Muskelgruppen.
Sobald ein Myomer gegen die Wirbelsäule hin betrachtet wird,
sieht man, dass jedes Myomer mit mehreren davor und dahinter liegenden
Muskeln verschachtelt ist. Diese Verschachtelung macht eine Bewegung erst
möglich.
Das Muskelsystem eines Hais wird in epaxiale und
hypaxiale Muskulatur unterteilt. Als epaxial werden diejenigen
Teile der Muskeln bezeichnet, welche oberhalb des horizontalen
Septums liegen. Hypaxial bezeichnet entsprechend die Muskeln
unterhalb des Septums. Es ist dabei wichtig, zu verstehen, dass ein
Myomer sowohl aus epaxialen als auch hypaxialen Teilen
besteht.
Bei Fischen kann allgemein zwischen roter und weisser
Muskulatur unterschieden werden, wobei der Hauptanteil aus weisser
Muskulatur besteht. Die rote Muskulatur liegt als Band seitlich
direkt unter der Haut und zeichnet sich durch eine erhöhte Menge an
Hämoglobin aus. Die aerobe rote Muskulatur wird
vorwiegend beim langsamen Schwimmen gebraucht.
Entsprechend dienen die anaeroben weissen Fasern dem schnellen
Schwimmen über kurze Zeiträume. Der prozentuale Anteil roter
Muskulatur an der Gesamtmuskulatur liefert einen guten Hinweis auf die
Lebensweise eines Hais. So haben aktive Haie, beispielsweise der
Gewöhnliche Dornhai oder der Weisse Hai, prozentual wesentlich mehr
rote Muskulatur als sedentarisch lebende Arten wie Atlantische Ammenhaie
(Ginglymostoma cirratum) oder auch Katzenhaie (Scyliorhinus
sp.).
Im Gegensatz zu den Haien haben die meisten
Rochen einen kurzen und relativ unbeweglichen Kopf und Rumpf sowie
kurze und dünne Schwänze. Diese Tiere müssen mit der
Antriebsbewegung ihrer Brustflossen schwimmen. Man unterscheidet zwei
Formen des Antriebs: undulatorisch und oszillatorisch. Die meisten
Rochen zeigen einen undulatorischen Vortrieb, bei dem die
Brustflossen wellenförmig von vorne
(anterior) nach hinten (posterior) bewegt werden. Im Gegensatz dazu
schwimmen beispielsweise Manta− und Adlerrochen mit Hilfe von
Brustflossenschlägen von unten nach oben ähnlich dem
Vogelflug. Diese Form des Vortriebs nennt man oszillatorisch.
Die Chimären schliesslich zeigen eine Kombination von
Undulation und Oszillation ihrer Brustflossen, wie es auch bei vielen
Knochenfischen vorkommt.
Viele Haiarten schwimmen
ständig, zum Beispiel die Vertreter der Ordnung Lamniformes.
Diese Arten zeigen eine sogenannte
RAM−Ventilation: einen Mechanismus, der die Energie,
welche für das Pumpen von Wasser über die Kiemen gebraucht
wird, weg vom branchialen Atmungsapparat an die
Körpermuskulatur transferiert. Das ständige Schwimmen zur
Aufrechterhaltung des hydrodynamischen Gleichgewichts sowie die
RAM−Ventilation führen nach Schätzungen zu einer
Erhöhung des Schwimmwiderstandes um den Faktor 1.7. Die Zunahme wird
durch eine entsprechende Erhöhung des Vortriebs durch die
Schwimmmuskulatur ausgeglichen.
Das ständige Schwimmen
hat bei den entsprechenden Arten zu zahlreichen effizienzsteigernden
Anpassungen geführt. Im Vergleich mit anderen Fischen
besitzen lamniforme Haie einen verhältnismässig grossen
Muskelanteil in der anterioren Körperhälfte. Dies
führt zu einer strömungsgünstigeren Form
("Tropfenform"), wie sie auch bei Thunfischen zu finden
ist. Weiter haben Vertreter der Ordnung Lamniformes sogenannte
Kiele am Pedunkel. Diese Kiele haben eine
widerstands− und turbulenzhemmende Funktion.
Eine weitere Anpassung ist, dass der transversale
Körperquerschnitt dieser Formen eine eliptische Form zeigt, wobei
die längere Achse in der Vertikalen liegt. Dieser
Körperquerschnitt vermindert die Drehung um die
Vertikalachse als Ausgleich zur starken Vortriebskraft der
Kaudalregion.
weiter
>>
|
|
|